Zurück

Warum friert der Mensch?

Es weihnachtet sehr und so sehr sich jeder über den Schnee, die warme Stube und die heißen genussvollen Getränke freut, so stellt sich immer wieder eine Frage bei der kalten Jahreszeit: Warum frieren wir überhaupt? Was denkt sich der Körper dabei?

Stellen Sie sich vor, Sie würden morgens um halb 7 Uhr spazieren gehen. Stellen Sie sich vor, Sie wären nur dünn und kurz bekleidet, kurze Hosen und T-Shirt, womöglich barfuß im Schnee laufend. Was ist Ihr erster Gedanke? Sehr kalt, oder?

Diese kalte Wahrnehmung wurde bereits über die Sinnesorgane dem Gehirn gemeldet. Es folgt die Ausschüttung von Stresshormonen. Der Körper will Sie aber jetzt nicht ärgern. Ganz im Gegenteil, er möchte Sie dazu bringen, Ihr Verhalten zu ändern und den leichtbekleideten morgendlichen Spaziergang besser abzubrechen. Und lieber im Warmen zu bleiben!? Nehmen wir an, Sie tun dies nicht, werden Sie sich trotzdem physiologisch anpassen. Automatisch und unbewusst ziehen Sie die Arme zum Oberkörper, die Schulter hoch zu den Ohren usw. Warum? Damit die Hautkontaktfläche zur Kaltluft verringert wird. Sie fangen zu zittern an, denn die Muskelkontraktion erzeugt Wärme. Außerdem wird der Stoffwechsel angeregt und vermehrt Glykogen freigesetzt. Dadurch entsteht ebenfalls mehr Wärme. 

Ihr Blick wandert jetzt nach unten, zu Händen und Füßen. 

Die Farbe ist verändert, als Folge der Minderdurchblutung. Das meiste Blut wird nun in den Oberkörper geleitet. Da sich in diesem Bereich die lebenswichtigen Organe wie Herz, Lunge, Gehirn befinden. 

Beeindruckend schlau von Ihrem Körper! Wie fühlen Sie sich damit? Gestresst durch die Hormonausschüttung, verkrampft durch die erhöhte Muskelanspannung des Zitterns und schmerzgeplagt von den minderdurchbluteten Stellen. Sie würden lieber nach Hause und ins Warme gehen, oder?   

Die Antwort auf die Frage “Warum frieren wir“: Unser Körper möchte Sie schützen. Jeder Schmerz bringt i. d. R. Veränderung. Und spüren Sie das nächste Mal Schmerzen, dann denken Sie daran. Es soll heißen: Sie dürfen etwas ändern! Vertrauen Sie Ihrem Körper und seinen Reaktionen. 

Nehmen Sie sich in dieser ruhigen und besinnlichen Zeit doch einfach mal Folgendes vor: Auf Schmerz, Unwohlsein, innere Unruhe, Müdigkeit… zu reagieren, nicht zu ignorieren und etwas Besseres, Angenehmeres daraus zu machen. Kurz, ändern Sie, was zu ändern ist – nahezu alles! 

Fangen Sie bei sich selbst an. Im übertragenen Sinn: “Gehen Sie kürzer in der Kälte spazieren, damit Ihre Finger und Zehen warm bleiben – oder noch besser: Ziehen Sie sich dicke Handschuhe und Socken an.”

Denn jeder Schmerz (auch emotional) fängt in uns, in unseren Gedanken, im Fühlen an. Es ist der Fortlauf, wie Sie mit Problemen umgehen. 

Nichts kann Sie emotional mehr verletzen, als Ihre eigenen Gedanken zu einer bestimmten Situation. Die Situation selbst lässt sich manchmal nicht ändern. Jedoch wie Sie damit umgehen und wie Sie darüber denken, jederzeit. Machen Sie das Beste aus Ihrem Leben, mit viel Ruhe und Liebe. Die Weihnachtstage bieten sich hier wunderbar an. Das ist die perfekte Zeit, um eventuell “eingefrorene Körperstellen wieder auftauen” zu lassen. Eine Zeit der Besinnung und Einkehr. Veränderungen anzustreben und nachhaltig umzusetzen.
Eine wundervolle Weihnachtszeit und einen guten Start für 2017!

Besonderer Tipp: 

Auch Ihre Ernährungsweise trägt viel für Ihr Wohlbefinden und innere Wärme zur kälteren Jahreszeit bei. Stellen Sie ab Herbst bewusst auf wärmende und überwiegend gekochte Nahrungsmittel um. Sie tragen ja schließlich im Winter auch dickere Pullover und Jacken als im Sommer.